Berliner Tabelle

Berliner Tabelle ab 1. Juli 2003 als Vortabelle zur Düsseldorfer Tabelle

mit den Kindergeldabzugstabellen für das alte Bundesgebiet und für das Beitrittsgebiet

Die Tabelle geht aus von den in Art. 1 § 2 der Dritten Verordnung zur Änderung der Regelbetrag-Verordnung vom 24. April 2003 festgesetzten Regelbeträgen ab 1. Juli 2003 für das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet (BGBl. I 2003, 546) und nennt in Ergänzung der Düsseldorfer Tabelle (Stand: 1. Juli 2003) die monatlichen Unterhaltsrichtsätze der im Beitrittsteil des Landes Berlin wohnenden unverheirateten Kinder, deren Unterhaltsschuldner gegenüber insgesamt drei Personen (einem Ehegatten und zwei Kindern) unterhaltspflichtig ist und ebenfalls im Beitrittsteil wohnt.

Die Vomhundertsätze Ost ab Gruppe b) sind gem. § 1612 a Abs. 2 S. 1 BGB zu errechnen (z. B. 191 EUR : 183 EUR = 104,3 %). Die 135 %-Grenze Ost für die Kindergeldanrechnung nach § 1612 b Abs. 5 BGB beträgt in den drei Altersstufen 248 EUR bzw. 300 EUR bzw. 354 EUR.

Die 150 %-Grenze Ost für das Vereinfachte Verfahren (§ 645 Abs. 1 ZPO) beläuft sich in den drei Altersstufen auf 275 EUR bzw. 333 EUR bzw. 393 EUR.

Altersstufen in Jahren
(Der Regelbetrag einer höheren Altersstufe ist ab dem Beginn des Monats maßgebend, in den der 6. bzw. 12. Geburtstag fällt.)

0–5
(Geburt bis 6. Geburtstag)

6–11
(6. bis 12. Geburtstag)

12–17 [– 20*]
(12. bis 18. Geburtstag)
*[18. bis 21. Geburtstag, wenn noch in der allg. Schulausbildung und im Elternhaushalt lebend]

Vomhundertsatz
Ost

Vomhundertsatz
West

Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen

Alle Beträge in Euro

Gruppe

 

a)

bis 1.000

183

222

262

100

 

b)

1.000–1.150

191

232

273

   
 

ab 1.150

wie Düsseldorfer Tabelle (aber ohne 4. Altersstufe und ohne Bedarfskontrollbetrag)

Gruppe

 

1

bis 1.300

199

241

284

 

100

2

1.300 – 1.500

213

258

304

 

107

3

1.500 – 1.700

227

275

324

 

114

4

1.700 – 1.900

241

292

344

 

121

5

1.900 – 2.100

255

309

364

 

128

6

2.100 – 2.300

269

326

384

 

135

7

2.300 – 2.500

283

343

404

 

142

8

2.500 – 2.800

299

362

426

 

150

9

2.800 – 3.200

319

386

455

 

160

10

3.200 – 3.600

339

410

483

 

170

11

3.600 – 4.000

359

434

512

 

180

12

4.000 – 4.400

379

458

540

 

190

13

4.400 – 4.800

398

482

568

 

200

 

über 4.800

nach den Umständen des Falles

Anmerkungen zur Berliner Tabelle:

I.

Der notwendige monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegenüber minderjährigen Kindern und gleichgestellten vollj. Schülern *

Ost:

West:

 

1. wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

775 EUR

840 EUR

 

2. wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

675 EUR

730 EUR

II.

Der angemessene monatliche Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegenüber volljährigen Kindern

   
 

1. wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

925 EUR

1.000 EUR

 

2. wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

825 EUR

890 EUR

III.

Der angemessene monatl. Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen beträgt gegenüber dem getrenntlebenden und dem geschiedenen Ehegatten

   
 

1. wenn der Unterhaltspflichtige erwerbstätig ist:

880 EUR

950 EUR

 

2. wenn der Unterhaltspflichtige nicht erwerbstätig ist:

775 EUR

840 EUR

IV.

Der angemessene Bedarf (samt Wohnbedarfs und üblicher berufsbedingter Aufwendungen, aber ohne Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung) eines volljährigen Kindes, welches nicht gem. § 1603 Abs. 2 S. 2 BGB gleichgestellt ist, beträgt i.d.R. monatlich:

555 EUR

600 EUR

V.

Der angemessene Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber seinen Eltern beträgt mindestens monatlich:
zuzüglich der Hälfte des darüber hinausgehenden Einkommens

1.155 EUR

1.250 EUR

VI.

Der angemessene Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen gegenüber der
Mutter oder dem Vater i.S.v. § 1615 l BGB beträgt mindestens monatlich:
Der Bedarf der Mutter bzw. des Vaters eines nichtehelichen Kindes besteht i.d.R. mindestens in Höhe der zu I. genannten Beträge.

925 EUR

1.000 EUR

VII.

Der Einsatzbetrag im Mangelfall beträgt bei dem mit dem Unterhaltspflichtigen zusammenlebenden Ehegatten

   
 

1. bei Erwerbstätigkeit des Ehegatten:

565 EUR

615 EUR

 

2. bei Nichterwerbstätigkeit des Ehegatten:

495 EUR

535 EUR

Die Berliner Tabelle ist anzuwenden, wenn sowohl der Unterhaltsgläubiger als auch der Unterhaltsschuldner im Beitrittsgebiet wohnen. Sie ist nur differenziert anzuwenden in den sog. Ost-West-Fällen, in denen nicht alle Beteiligten im Beitrittsgebiet wohnen. In diesen Mischfällen ist wegen der Regelbeträge der Kinder nach Gruppe a oder Gruppe 1 und wegen des Bedarfs laut Anmerkung IV auf den Kindeswohnsitz und wegen des Selbstbehalts des Unterhaltspflichtigen auf dessen Wohnsitz abzustellen.

Die grundsätzlich hälftige Anrechnung von Kindergeld auf den Tabellenunterhalt erfolgt nur noch insoweit, als das hälftige Kindergeld zusammen mit dem geschuldeten Tabellenbedarfsbetrag der Düsseldorfer Tabelle (DT) bzw. der Berliner Tabelle (BT) den jeweils geltenden 135 %igen Regelbetrag übersteigt (§ 1612 b Abs. 1 und 5 BGB). Der Kindergeldabzug berechnet sich mit folgender Formel:

Hälftiges Kindergeld (dieses beträgt ab 1. Januar 2002 77 EUR für das 1. bis 3. Kind sowie 89,50 EUR für das 4. und jedes weitere Kind, BGBl. I 2001, 2074 [2077 f.]) + Unterhaltsbedarfsbetrag – 135 %iger Regelbetrag West bzw. Ost (nach dem Wohnsitz des Kindes und seiner Altersstufe) = anzurechnendes Kindergeld (bei einem Negativsaldo entfällt die Anrechnung).

Daraus ergibt sich die folgende Kindergeldabzugstabelle (Tabellenbedarfsbetrag – Kindergeldabzug = Zahlbetrag) für das alte Bundesgebiet bis zur Gruppe 6 der DT (135 %-Grenze West):

Kind

Gruppe der DT

1. Altersstufe

2. Altersstufe

3. Altersstufe

1. bis 3. Kind

1 [bis 1.300]

199 – 7 = 192

241 – 0 = 241

284 – 0 = 284

ab 4. Kind

1

199 – 19,50 = 179,50

241 – 4,50 = 236,50

284 – 0 = 284

1. bis 3. Kind

2 [1.300 – 1.500]

213 – 21 = 192

258 – 9 = 249

304 – 0 = 304

ab 4. Kind

2

213 – 33,50 = 179,50

258 – 21,50 = 236,50

304 – 9,50 = 294,50

1. bis 3. Kind

3 [1.500 – 1.700]

227 – 35 = 192

275 – 6 = 249

324 – 17 = 307

ab 4. Kind

3

227 – 47,50 = 179,50

275 – 38,50 = 236,50

324 – 29,50 = 294,50

1. bis 3. Kind

4 [1.700 – 1.900]

241 – 49 = 192

292 – 43 = 249

344 – 37 = 307

ab 4. Kind

4

241 – 61,50 = 179,50

292 – 55,50 = 236,50

344 – 49,50 = 294,50

1. bis 3. Kind

5 [1.900 – 2.100]

255 – 63 = 192

309 – 60 = 249

364 – 57 = 307

ab 4. Kind

5

255 – 75,50 = 179,50

309 – 72,50 = 236,50

364 – 69,50 = 294,50

1. bis 3. Kind

6 [2.100 – 2.300]

269 – 77 = 192

326 – 77 = 249

384 – 77 = 307

ab 4. Kind

6

269 – 89,50 = 179,50

326 – 89,50 = 236,50

384 – 89,50 = 294,50

Die Kindergeldabzugstabelle für das Beitrittsgebiet bis zur 135 %-Grenze Ost als Anlage zur Berliner Tabelle ist:

Kind

Gruppe der BT

1. Altersstufe

2. Altersstufe

3. Altersstufe

1. bis 3. Kind

a) [bis 1.000]

183 – 12 = 171

222 – 0 = 222

262 – 0 = 262

ab 4. Kind

a)

183 – 24,50 = 158,50

222 – 11,50 = 210,50

262 – 0 = 262

1. bis 3. Kind

b) [1.000 – 1.150]

191 – 20 = 171

232 – 9 = 223

273 – 0 = 273

ab 4. Kind

b)

191 – 32,50 = 158,50

232 – 21,50 = 210,50

273 – 8,50 = 264,50

1. bis 3. Kind

1 [bis 1.300]

199 – 28 = 171

241 – 18 = 223

284 – 7 = 277

ab 4. Kind

1

199 – 40,50 = 158,50

241 – 30,50 = 210,50

284 – 19,50 = 264,50

1. bis 3. Kind

2 [1.300 – 1.500]

213 – 42 = 171

258 – 35 = 223

304 – 27 = 277

ab 4. Kind

2

213 – 54,50 = 158,50

258 – 47,50 = 210,50

304 – 39,50 = 264,50

1. bis 3. Kind

3 [1.500 – 1.700]

227 – 56 = 171

275 – 52 = 223

324 – 47 = 277

ab 4. Kind

3

227 – 68,50 = 158,50

275 – 64,50 = 210,50

324 – 59,50 = 264,50

1. bis 3. Kind

4 [1.700 – 1.900]

241 – 70 = 171

292 – 69 = 223

344 – 67 = 277

ab 4. Kind

4

241 – 82,50 = 158,50

292 – 81,50 = 210,50

344 – 79,50 = 264,50

1. bis 3. Kind

135 %-Grenze Ost

248 – 77 = 171

300 – 77 = 223

354 – 77 = 277

ab 4. Kind

135 %-Grenze Ost

248 – 89,50 = 158,50

300 – 89,50 = 210,50

354 – 89,50 = 264,50

(Verfasst in Abstimmung mit der Unterhaltskommission des DFGT und mit dem Kammergericht und mitgeteilt von RiAG Rudolf Vossenkämper, Berlin)

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